Zu Zeiten, als FAnG den sogenannten loyalen Fraktionen Neocrons gegen ein geringes Entgeld zur Seite stand und DoY-Units nur vereinzelt durch die Wastelands strömten, als Y-Replikanten die wesentlich größere Gefahr darstellten, als DoY-Units (und Letztere deswegen meist nicht mehr, als ein Gerücht waren), entstand in dem geheimen Hochsicherheitsbereich der MC5 die Kombination aus Genen, deren Auswirkungen auf Biomaterie heute schlicht Gideon genannt werden.
Er fiel auf - in erster Linie durch seine Sturheit und seine außergewöhnliche Begabung, jeden seiner Schritte begründen zu können - für einen GenTank äußerst hinderlich, da diese zwar den Intellekt eines Aggressors problemlos überbieten, aber eben auch nicht mehr, was aber auch nie gefordert wurde. Gideon war da anders.
Er reflektierte über Wege, die ihm offen standen, was aber seinen Erschaffern nicht verborgen blieb.
So verkauften sie ihn an Protopharm, einer der zwar neutralsten aber eben auch friedlichsten Fraktionen Neocrons.
Hier gedieh Gideon zu einer Stärke, die es ihm erlaubte, sich alleine für diese Firma durch viele Missionen durchzuschlagen.
Er erreichte schnell einen Leistungsstandard, den Protopharm nicht erwartet hätte und so versäumten sie es, ihn zu beschäftigen.
Gideon langweilte sich und auf der Suche nach neuen Herausforderungen wechselte er nach einigem Gezeter die Firma.
Angespornt von neuen Leistungsansprüchen an ihn, wurde er auch zu einem der Leistungsträger bei BioTech.
Aber auch hier sollte es ihm danach schnell langweilig werden und so stand er bald auf den Seiten der anderen Fraktionen; seien es TT, CM, CA, DRE, NEXT ... und wie sie alle hießen.
Bald schon hatten sie ihm nichts mehr anzubieten und ruhelos zog er so durch die Wastes, nur getrieben vom Ansporn, seine Fähigkeiten weiter zu verbessern und Aufgaben zu lösen, die ihn wieder vor Herausforderungen stellten. Nie wäre es ihm in den Sinn gekommen, Neocron den Rücken zu kehren und diese Verrückten in den Canyons und Teachhavens dieser Welt zu unterstützen - seine Erschaffer wollten das nicht und so ließ sein genetisches Profil dies auch gar nicht zu.
So schlug er sich durch die düstersten Spelunken der Stadt, nur um am Ende aufgrund falscher Verdächtigungen und Intrigen aus der Stadt geworfen zu werden.
Ohne die helfende Hand eines Clans oder gar einer Fraktion, lernte Gideon in den Wastes zu überleben und schlug sich mit den unzähligen Kreaturen der Wastelands herum, nur um festzustellen, daß er auch hier keine würdigen Gegner, aber wenigstens kurzweilige Unterhaltung findet.
Gideon lernte - und stellte fest, daß er ein Niveau der Perfektion erreicht hatte, daß es nicht mehr zu verbessern gab. Und diese Zeit, in der er ohne die Indoktrinationen der Fraktionen Neocrons leben mußte, ermöglichte es ihm, die Fesseln seiner genetischen Prädisposition abzulegen und zu erkennen, daß er Zeit seines Lebens den Lügen und Täuschungen eines absolutistischen und machtbesessenen Systems aufgesessen ist. Natürlich wollte er an seiner neuen Freiheit festhalten und doch bemerkte er den schleichenden, subversiven Einfluß Neocrons, wenn er sich dieser Stadt näherte.
Es begab sich zu dieser Zeit, daß Gideon auf Ezekeel traf. Gideon war schnell angetan von Ezekeels Weisheit, die er fast sein ganzes Leben auf die Erforschung neuer Technologien und archaischer Waffentechnologie ausgerichtet hatte. Entsprechend viel Wissen hatte Ezekeel auf Gideons Fragen zu geben und so vermochte es Ezekeel, Gideon entgültig von dessen doch so tief sitzender (aber falschen!) Loyalität gegenüber dem jetzigen System Neocrons zu befreien.
Gideon war nun offen für Neues und stellte sich seinen alten "Meistern", um schon bald deren Lügen und Scheinwahrheiten zu durchschauen, der CityAdmin und damit S.T.O.R.M., einem der aggressivsten Clans der Regierung, erneut den Rücken zu kehren.
Gideon traf nun bald auf Guderian und durch diesen auf Jha'Dur und beide äußerten Verständnis für Gideons rastlose Suche nach Verbesserung und Wettkampf und so gewannen sie Gideons Loyalität - die er sich erstmals in seinem Leben selbst aussuchte.
Die lange Zeit der Einsamkeit hatte ein Ende, wie auch Gideons Suche.
Er war nun angekommen.
Gideon
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